Am
09.08.2008 nahmen einige unserer Züchter die Möglichkeit wahr
und besuchten die Familie von zur Gathen in Egestorf. Der
Kontakt war auf der BS-Schau in Bremen entstanden. Am Stand der
Firma Nösenberger entwickelte sich damals eine rege Diskussion
über Fütterung u. Futter, die nun ihre Fortsetzung finden
sollte.
In der
Nordheide angekommen, konnten wir zuerst einen Blick in die
Produktionsstätte werfen. Wer nun einen riesigen Betrieb mit
vielen Mitarbeitern vermutete, war überrascht. Das Ehepaar von
zur Gathen macht hier alles im Alleingang. Wareneinkauf, Luzerne
entblättern, Mengenzusammenstellung, Mischen, Einsacken und
letztlich den Versand.
im Gespräch
Bei einer
Tasse Kaffee (Tee, Saft etc. war natürlich auch möglich) und
leckeren Brötchen, erfen wir viele weitere Dinge rund um die
Ernährung der Kaninchen. Es würde zu weit führen hier nun alles
anzureißen, aber einige Punkte sollen Erwähnung finden.
Die im „Nösenberger-Müsli“
eingesetzten Möhrenchips müssen aus Asien importiert werden, da
die Futtermöhren aus Deutschland wohl viel zu hohe Nitrat- u.
Nitritwerte aufweisen und somit für die Tiere eher schädlich
wären.
Aufgrund
der Deklarationspflicht haben die
Industriefuttermittelhersteller die Zusatzmittel, die
Darmerkrankungen unterdrücken, aus dem Futter herausnehmen
müssen (Wachstumsförderer gehören ebenfalls der Vergangenheit
an). Der Magen- u. Darmtrakt unserer Kaninchen ist nachweislich
aber nicht dafür geschaffen Pellets zu verdauen. Das mehlige
Futter liegt schwer im Magen. Die sauren Magensäfte reichen
nicht aus den Futterbrei zu durchtränken. Der ph-Wert im Magen
u. Darm steigt an, unverdautes Futter wandert in den Dickdarm
und steht hier krankmachenden Keimen als Nahrung zur Verfügung –
das Übel nimmt seinen Lauf.
Luzernelager
Unsere
Kaninchen benötigen zum Wohlbefinden (hier: Reinigung der
Darmwand) u.a. gutes Heu. Von „gutem Heu“ sprechen wir, wenn das
Heu hart ist und fast wie Stroh aussieht – es ist gut
strukturiert. Die Futtermittelindustrie spricht seit einigen
Jahren von Rohfaseranteilen.
noch mehr Rohstoffe
Der
Züchter sagt: „klingt gut, muss prima für die Tiere sein (wie
soll er es besser wissen).“ Wie fragte Melanie: „…aber wie soll
in Pellets überhaupt strukturreiches Futter vorhanden sein??“
Nach 3,5
Std. machten wir uns auf den Rückweg. Herzlichen Dank an die
Familie von zur Gathen!
Abschließend sei erwähnt, dass zwei unserer Züchter ihre
Jungtiere bis zur 12 Woche mit Müsli und eben gutem Heu füttern
und in 2008 keine Verluste zu verzeichnen haben. |