Rassebeschreibung:
Schwarzgrannen
(SchwGr)
Züchter: Zgm.
Melanie u. Marcel
Drehse; Klaus Vosgerau
Geschichte der Rasse:
Die Möglichkeit, durch Kombination gelbwildfarbiger Kaninchen
mit dem Chinchillafaktor ein weißes Kaninchen mit braunen Augen
zu züchten (gegenüber roten Augen bei Albinos und blauen Augen
bei leuzistischen Tieren) wurde erstmals 1936 von Hans
Nachtsheim erwähnt (zitiert nach Franke und Fingerland). Unklar
ist, ob Nachtsheim solche Tiere selbst züchtete. Hochstrasser
nimmt dies allerdings an, er zitiert dazu eine Arbeit von M.
Wischer von 1928, in der solche Tiere, die offenbar aus dem
Dahlmer Zuchtprogramm stammen, unter der Bezeichnung
"Gelbchinchilla" abgebildet sind. Niehaus führte entsprechende
Zuchtversuche Anfang der 60er Jahre in Celle mit Roten
Neuseeländern und Großchinchilla durch. Überraschenderweise fand
er, dass nicht, wie nach Nachtsheims Angaben zu erwarten war,
reinweiße braunäugige Tiere resultierten, sondern ein rußartiger
Schleier vorhanden war. Offenbar ist auch beim Roten
Neuseeländer eine solche dunkle Begrannung vorhanden, fällt aber
im roten Fell nicht auf. Niehaus berichtete 1968 von diesen
Experimenten (zitiert nach Franke und Fingerland). Auf Grundlage
dieses Berichtes rief Fingerland in der Tschechoslowakei dazu
auf, eine solche Rasse, allerdings im Größenrahmen des
Kleinchinchillas, zu entwickeln. Unter Führung von Franticek
Provaznik aus Holice wurden in der Tschechoslowakei unter
Verwendung von Kleinchinchilla und gelben Kleinsilbern diese
Rasse gezüchtet. Bereits in der F2-Generation wurden
entsprechende Tiere erhalten. 1976 wurde die Rasse in der
Tschechoslowakei anerkannt. Nach Angaben von Franke wurden bei
parallelen Versuchen in der DDR Kleinchinchilla und Sachsengold
verwendet, was genetisch der Celler Kombination von
Großchinchilla und Roten Neuseeländern entspricht. Mit den
Bewertungsbestimmungen für Rassekaninchen in sozialistischen
Ländern erfolgte 1980 (nach Fingerland 1983) die Anerkennung in
der DDR. 1991 wurden die Schwarzgrannen in den deutschen
Einheitsstandard und 1995 in den Europastandard übernommen.
Quelle: „http://de.wikipedia.org/wiki/Schwarzgrannenkaninchen“
Der Standard 2004 des ZDRK (Zentralverband
Deutscher Rassekaninchenzüchter e.V.) gibt folgende
Bewertungsgrundlagen vor:
Bewertungsskala:
Gewicht |
20 Punkte |
Körperform,
Typ und Bau |
20 Punkte |
Fellhaar |
15 Punkte |
Kopf und
Ohr |
15 Punkte |
Deckfarbe,
Farbbegrannung und Gleimäßigkeit |
15 Punkte |
Unterfarbe |
10 Punkte |
Pflegezustand |
5 Punkte |
Gewichtsbewertung:
2,00 kg |
bis 2,125 kg |
bis 2,25 kg |
bis 2,375 kg |
bis 2,50 kg |
über 2,50 kg |
Höchstgewicht |
15 |
16 |
17 |
18 |
19 |
20 |
3,25 kg |
1. Gewicht
Normalgewicht über 2,50 kg. Mindestgewicht 2,00 kg.
Höchstgewicht 3,25 kg.
2. Körperform, Typ und Bau
Der Körper ist gedrungen und walzenförmig, vorne und hinten
gleich breit. Die Rückenlinie verläuft ebenmäßig und ist hinten
gut abgerundet. Der Kopf ist dicht am Rumpf angesetzt. Die Häsin
ist insgesamt etwas zierlicher im Körperbau, sie ist wammenfrei
3. Fellhaar
Das Fellhaar ist sehr dicht in der Unterwolle und nicht zu kurz.
Es hat eine gute und gleichmäßige Begrannung. Die Ohren sind gut
behaart.
4. Kopf und Ohren
Der Kopf ist kurz und mit einer breiten Stirn versehen, er sitzt
dicht am Rumpf. Die Ohren entsprechen in ihrer Länge der
gedrungenen Walzenform des Rumpfes. Sie sind sehr kräftig und
stabil im Gewebe und an den Enden gut abgerundet.
Leichte Fehler: Nicht
entsprechend ausgeprägte Kopfbildung. dünne, faltige Ohren,
etwas kurze oder lange, nicht der Körpergröße und dem Typ
entsprechende Ohren.
Schwere Fehler: Stark vom
Rasse- bzw. Geschlechtstyp abweichende Kopfbildung. Gänzlich
abweichende Trageweise der Ohren.
5. Deckfarbe, Farbbegrannung
und Gleichmäßigkeit
Die Deckfarbe ist ein zart abgetöntes Weiß, das mit einem
feinen, leicht rußartigen Anflug von heller bis mittlerer
Intensität überzogen scheint, dieser wird hervorgerufen durch
dunkel gespitzte Grannenhaare, die das Deckhaar überragen und
gleichmäßig über den ganzen Körper verteilt sind. An den kürzer
behaarten Körperstellen - Kopf, Ohren und Läufe - und auf der
Oberseite der Blume erscheint der Anflug etwas intensiver. Die
Intensität der Farbbegrannung an der Brust bleibt
unberücksichtigt. Die Ohrenränder dürfen farblich leicht gesäumt
sein.
Rein weiß erscheinen
demgegenüber die Wildfarbigkeitszonen Bauch, Unterseite der
Blume, Innenseite der Läufe, Kinnbackeneinfassung, Augenringe
und Nackenkeil. Die Augen sind braun, die Krallen hornfarbig.
Leichte Fehler: Leicht fleckige oder etwas unreine Deckfarbe.
Flockige Schattierung, ungleichmäßige oder etwas dunkle
Farbbegrannung. Etwas dunkel durchsetzte Wildfarbigkeitszonen.
Unterschiedlich intensiv pigmentierte Krallen.
Schwere Fehler: Stark unreine Deckfarbe. Gänzlich fehlende oder
bläuliche Farbbegrannung. Stark ausgeprägter dunkler Anflug am
Rumpf. Stark dunkel durchsetzte Wildfarbigkeitszonen. Andere als
die geforderte Augenfarbe, pigmentlose Krallen.
6. Unterfarbe
Die Unterfarbe ist am ganzen Körper rein weiß, die Unterfarbe an
der Blumenoberseite bleibt unberücksichtigt.
Leichte Fehler: Leicht
bläulicher oder rußiger Anflug in der Unterfarbe. Leicht dunkle
Durchsetzung der Unterfarbe (Ausnahme Blumenoberseite)
Schwere Fehler: Graue bis
blaugraue Unterfarbe. Erkennbare Zwischenfarbe. Stark dunkel
durchsetzte Unterfarbe ( Ausnahme Blumenoberseite )
Quelle: Standard 2004 |